Über mich

Bei der dritten Nacharbeit war sie sichtlich genervt, weil ich einfach nicht zufrieden mit ihrer Arbeit war und sie hat den einen, folgeschweren Fehler gemacht, unter dem ich bis heute leide. Sie hat nachpigmentiert, ohne vorzuzeichnen. Bereits als ich nach der Behandlung in den Spiegel sah, wusste ich - da ist im wahrsten Sinne des Wortes etwas schief gegangen. Die eine Augenbraue war rund und kurz, die andere lang und eckig. Beide - im Vergleich zueinander - völlig unterschiedliche Augenbrauen. Und mein Gesicht war entstellt. Die Dame meinte, das wäre die Schwellung und es würde sich wieder legen. Gelegt hat es sich bis heute - 16 Jahre später - immer noch nicht.

Ich habe in der Zwischenzeit zahlreiche Korrekturen der besten Pigmentologen hinter mir. Habe mir Bereiche der Pigmentierung entfernen lassen, mit Camouflage überzeichnen, neu aufbauen lassen. Ich habe das gesamte Repertoire der Korrekturen ausgeschöpft - aber wenn man genau schaut, sieht man die Verzeichnung immer noch. Manchmal frage ich mich, ob es einfach so sein soll. Weil ich dadurch jeden Tag beim Blick in den Spiegel daran erinnert werde, welche Verantwortung wir Pigmentolog:innen unseren Kund:innen gegenüber haben. Der Leidensweg, der eine unsachgemässe Pigmentierung mit sich bringt, ist unermesslich. Und niemand, sowohl die Behandler:innen als auch Kund:innen, dürfen und sollten damit leichtfertig umgehen.

Ich weiß nicht, ob es die Erfahrung mit der Verzeichnung war oder es einfach mein bereits vorbestimmter Lebensweg war. Aber nach diesem Erlebnis wurde mein Wunsch es besser zu machen immer grösser. Ich habe meinen sicheren und sehr gut bezahlten Job im Marketing aufgegeben und mein Ziel war Betroffenen zu helfen, die ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben - um ihnen wieder ein Stückweit Normalität zurückzugeben.

Anfang 2012 habe ich dann die Prüfung zur dipl. Visagistin abgeschlossen und danach besuchte ich eine 1-jährige Ausbildung im Bereich Permanent Make-up - in der damals besten Schule des Landes - und den besten Trainern, welche ich mir oft im Einzeltraining geleistet habe, um noch individueller geschult zu werden. Ich wusste, wenn ich wirklich gut werden möchte, muss ich mehr können als die anderen. Und dieses Ziel habe ich nie aus den Augen verloren. Inzwischen kann ich auf ein umfangreiches Wissen zurückgreifen, bin als Expertin für Permanent Make-up und Cover-ups im gesamten deutschsprachigen Raum tätig - und noch lange nicht am Ende meiner Reise angekommen.

Ich habe mich in meinem Studio auf ästhetisch-korrigierendes Permanent Make-up spezialisiert. Zum einen, weil der Bedarf dafür (mehr denn je) da ist und zum anderen, weil ich es einfach kann. Ich denke, ich bin gesegnet, weil ich einerseits das Talent für Farben, Formen und Korrekturen habe und zum anderen, weil ich mich auch traue dort hinzugreifen, wo andere viel Unglück hinterlassen haben. Viele meiner Kolleg:innen kommen bei Korrekturen nicht nur mit ihren Geräten, Materialien und Ausbildungen an die Grenzen, sondern auch mental. Ich höre immer wieder, dass sie sich einfach nicht trauen - zu groß ist die Angst, es noch mehr zu verpfuschen.

Ich finde es sehr gut, wenn man seine eigenen Grenzen kennt und bewundere Kolleg:innen, die so ehrlich und reflektiert zu sich selbst und ihren Kund:innen gegenüber sind. Ich habe keine Angst "hinzugreifen", denn ich weiß, auch wenn ich den Ursprung nicht mehr herstellen kann - ich kann es auf alle Fälle besser machen. Und das beweise ich täglich in der Praxis.

Eines meiner wichtigsten Erfolgsgeheimnisse ist, sich viel Zeit für die Vorzeichnung zu nehmen. Oft dauert sie bei mir länger als die Pigmentierung selbst. Aber ich weiß, ich hätte mir nicht nur den Leidensweg, sondern auch unglaublich viel Geld, Nerven und Schmerzen in den letzten 16 Jahren erspart, wenn die Dame mich damals vorgezeichnet hätte. Je länger man in einem Bereich arbeitet, desto leichtfertiger passieren Fehler. Man denkt, man hat schon alles gesehen oder man glaubt zu wissen, wie die Form im liegenden Zustand sein sollte. Nein. Das weiß man nicht. Selbst die besten Pigmentologen nicht und diese Achtsamkeit lehre ich allen meinen Schülern. Die gewissenhafte Vorzeichnung ist das Wichtigste für ein perfektes Ergebnis und ja - sie kostet Zeit. Zeit ist Geld und viele arbeiten im Stundentakt, um günstige Preise anbieten zu können. Das ist der Hauptgrund für Verpfuschungen und unsachgemäß durchgeführte Pigmentierungen - und hier gehe ich einen anderen Weg. Ich habe nicht so viele Ausbildungen gemacht, um jetzt aus Zeit- und Kostengründen schlechte Arbeiten abzuliefern.

Ich pigmentiere am Tag maximal zwei Kundinnen. Eine Vormittags, eine Nachmittags. Ich achte bei meinen Terminen auf den Mond-Zyklus und Ihren Bio-Rhytmus - da ich weiß, dass nur diese Faktoren zu besten Ergebnissen führen. Ich biete kostenlose Beratungsgespräche an und nehme mir viel Zeit für die Vorzeichnung. Sowohl bei der Beratung als auch dem Tag der Pigmentierung. So sehen Sie bereits im Vorfeld, wie das Ergebnis aussehen wird und können sich beruhigt und voller Vertrauen in meine Hände begeben.